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Erstes Promotionszentrum an der Katholischen Stiftungshochschule München im Verbund mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg
Ab 2026 können Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler direkt an der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH) und der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) promovieren. Der KSH wurde durch das bayerische Wissenschaftsministerium ein Promotionszentrum genehmigt, das im Verbund mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) eingerichtet wird. Das eigenständige Promotionsrecht, das in Bayern fachlich und zeitlich begrenzt an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) vergeben wird, ist das höchst erfreuliche Resultat einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der anwendungsorientierten Forschung – hin zu einem starken Forschungsprofil mit einem beachtlichen Forschungsvolumen. Der Antrag ist bewilligt: Die Katholische Stiftungshochschule München und ihre Kooperationspartnerin, die Evangelische Hochschule Nürnberg, erhalten nach einem erfolgreich durchlaufenen Begutachtungsverfahren das gemeinsame Promotionszentrum „Menschenorientierte Forschung für innovative Versorgung und Teilhabe“ (kurz: PromZen MeVuT). Die beiden staatlich anerkannten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in kirchlicher Trägerschaft wollen durch diese Kooperation ihre Zusammenarbeit in ihren forschungsstarken Bereichen vertiefen, Forschungsaktivitäten bündeln und weiterentwickeln – und ihren Promovierenden exzellente wissenschaftliche Rahmenbedingungen für eine erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschungsarbeit bieten.
Aus ihrer Verfasstheit – als spezialisierte Hochschulen im SAGE-Profil (SAGE = Soziale Arbeit, Gesundheit, Bildung und Erziehung) – leitet sich die Forschungsstrategie und das konturierte Forschungsprofil des neuen Zentrums ab: Sie werden in den so genannten „neuen Disziplinen“ Soziale Arbeit, Pflege, Kindheitspädagogik und Hebammenkunde verankert sein und sich auf Menschen in sensiblen Lebensphasen und Lebenssituationen fokussieren. Im Mittelpunkt stehen die Erforschung, Entwicklung und Evaluation adäquater Lösungen für konkrete und zugleich komplexe Problemstellungen, die den Alltag der Menschen tangieren. Die Forschung, deren Qualitätsmerkmal es sein wird, auch immer anthropologische bzw. am Menschen ausgerichtete sowie ethische Perspektiven einzubeziehen, wird in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis, Wissenschaft und mit den betroffenen Menschen stattfinden. Basis der erkenntnis- und anwendungsorientierten Forschung in den Themenclustern „Versorgung“ und „Teilhabe“ ist ein integratives Modell, das vorsieht, interdisziplinäres Wissen, unterschiedliche Wertevorstellungen und Perspektiven zusammenzuführen.
„Wir freuen uns sehr über die Anerkennung und den Erfolg. Die Aussicht auf ein eigenes Promotionszentrum und auf das fachlich begrenzte Promotionsrecht ist großartig. Unsere Hochschule hat sich bereits in den vergangenen Jahren stark in der Nachwuchsförderung profiliert – unser Stab an wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist kontinuierlich gewachsen, aktuell laufen rund 30 kooperative Promotionsverfahren“, sagt KSH-Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler. Bislang können angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der KSH München nur dann promovieren, wenn eine Kooperation mit einer Universität besteht. Durch das seit 2023 geltende Bayerische Hochschulinnovationsgesetz ist das Promotionsrecht nun auch für HAWs in besonders forschungsstarken Bereichen vorgesehen. „Wir erhalten nun endlich die Möglichkeit einer durchgängigen akademischen Qualifizierung – vom Bachelor über den Master bis hin zur Promotion und sind so in der Lage, wissenschaftlichen Nachwuchs deutlich stärker an uns zu binden als bisher.“ Zudem verspricht sich die Münchner Hochschulpräsidentin eine Stärkung der bereits vorhandenen Forschungsexzellenz und eine Rückbindung in die Lehre und den Wissenstransfer: „Der fachliche Austauschraum an unserer Hochschule wird dadurch noch größer“, sagt sie. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir durch die Errichtung dieses Promotionszentrums einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen leisten werden.“
Auch die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) sieht einen entscheidenden Meilenstein durch das Promotionszentrum erreicht. Dazu Prof. Dr. Thomas Popp, Präsident der EVHN: „Gerade für eine Hochschule mit einem SAGE-Profil wie die unsere, die tief in der Region verwurzelt ist, bedeutet ein Promotionszentrum im Verbund mit der größeren KSH eine großartige Chance. Es stärkt unsere wissenschaftliche Autonomie und ermöglicht uns, Promotionen mit klarem Praxisbezug und menschenorientiertem ethischen Profil zu betreuen. Für unsere Studierenden eröffnet sich damit ein wichtiger Weg der akademischen Weiterqualifizierung. Gleichzeitig können wir innovative Forschungsvorhaben verstärkter fördern und anwendungsbezogene Lösungen zu Herausforderungen in Sozialer Arbeit, Bildung und im Gesundheitswesen bieten. Das Promotionszentrum Me-VuT bietet nachhaltige Chancen – akademisch, institutionell und gesellschaftlich.“
Das Promotionszentrum „Menschenorientierte Forschung für innovative Versorgung und Teilhabe“ wird 2026 eröffnet. Voraussichtlich bringen sich rund 20 Prozent des professoralen Kollegiums beider Hochschulen dort ein. Träger des Zentrums ist die KSH München. Den Promovierenden wird der Doktortitel „Dr. phil.“ verliehen.
Über die Evangelische Hochschule Nürnberg
Die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) bietet auf Bachelor- und Masterniveau wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Studiengänge in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Pflege, Erziehung, Bildung, Management sowie kirchlich-diakonische Studiengänge. Sie qualifiziert durch anwendungsorientierte, wissenschaftliche Lehre und Forschung sowie durch akademische Fort- und Weiterbildungsangebote. Die EVHN ist im Herzen der fränkischen Metropolregion Nürnberg verwurzelt und regional, national und international vernetzt. Ihre überschaubare Größe ermöglicht intensive Lerngemeinschaften und persönliche Begegnungen von Lehrenden und Studierenden. An der EVHN qualifizieren sich Menschen für dialogfähiges, sinnstiftendes und kreatives berufliches Handeln am Puls der Zeit. Die EVHN eröffnet auf vielfältige Weise Räume, in denen Menschen sich eigenständig entwickeln können, um praxisorientierte nachhaltige Lösungen für die Probleme einer herausfordernden Zeit zu finden.
Die EVHN ist eine staatlich anerkannte Hochschule der Ev.-Luth. Kirche in Bayern. Studierende aller Glaubensrichtungen und Weltanschauungen sind willkommen.
Über die KSH München
Die Katholische Stiftungshochschule München ist eine staatlich anerkannte, national und international hoch angesehene Hochschule für Sozial-, Gesundheits- und pädagogische Berufe in kirchlicher Trägerschaft. Sie steht Menschen allen Glaubens offen und bietet ihren etwa 2500 Studentinnen und Studenten an den beiden Standorten Benediktbeuern und München kostenfrei ein hochwertiges akademisches Studium und eine professionelle Begleitung. Neben den Bachelorstudiengängen Soziale Arbeit, Hebammenkunde, Healthcare-Management, Pflegepädagogik, Pflege primärqualifizierend, Kindheitspädagogik sowie Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit (auch im Doppelstudium mit der Sozialen Arbeit) bietet die Katholische Stiftungshochschule München auch Masterstudiengänge und vielfältige Fortbildungsveranstaltungen an. Ein wissenschaftliches und zugleich praxisorientiertes Studium sowie das christliche Menschenbild begründen den besonderen Auftrag der Hochschule.
Pressemitteilung KSH, EVHN München/Nürnberg. Pressekontakt EVHN: Irene Haffa, irene.haffa@evhn.de, Tel. 0911 27253-863
In der Pressemitteiliung (link) des Bayerisches Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst betont Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume in Hinblick auf das Promotionsrecht der beiden kirchlichen Hochschulen: „(...) Besonders freut mich, dass wir das Promotionsrecht in der dritten Ausschreibungsrunde auch an unsere kirchlichen Hochschulen verleihen können. Sie leisten mit ihrer Arbeit einen unverzichtbaren gesellschaftlichen Beitrag und setzen ethische Leitplanken bei der Transformation. Fortschritt muss wertebasiert sein, Hightech braucht Haltung. Genau hier knüpfen sie mit dem Promotionszentrum ‚Menschenorientierte Forschung für innovative Versorgung und Teilhabe‘ an. Insgesamt gibt es an den bayerischen HaW und TH nun 22 Promotionszentren.“
zukunftsorientiert.
nachhaltig.
persönlich.
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